Hülsenfrüchte – die frechen Früchtchen!

Das Jahr 2016 – das Jahr der Leguminosen

Heute ist der 6. Dezember und der Nikolaus kommt zu uns ins Haus oder wir treffen ihn draußen auf dem Weihnachtsmarkt. In dem berühmten roten Päckchen, das ich von Klein auf kenne, sind nicht nur Süßigkeiten, sondern auch viele gesunde Erdnüsse enthalten. Ich wusste noch bis vor kurzem nicht, dass Erdnüsse zu den Hülsenfrüchten gehören. Und ihr? Na, da schaute ich blöd aus der Wäsche. Wieder etwas dazu gelernt!

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Erdnüsse sind keine Nüsse!

Hülsenfrüchte sind super leckere Eiweißlieferanten. Nicht nur bei den Veganern und Vegetariern werden sie geschätzt, sondern auch bei den Raubkatzen unter uns. Ja, Hülsenfrüchte zaubern eine reichhaltige Abwechslung auf unsere Teller.

In Arabien und in Afrika sind Hülsenfrüchte auf jeder Speisekarte anzutreffen. Indien darf ich natürlich auf keinen Fall vergessen! Und Europa? Wir Europäer kennen eigentlich nur Erbsen, Bohnen und Linsen. In Italien werden auch die Kichererbsen verkocht, und zwar zu Pasta e Ceci. Ein tolles Gericht, sehr nahrhaft, und mit Brot gegessen, lässt es keine Wünsche mehr offen. Hier bei uns in Europa sind die Leguminosen zum Glück immer mehr auf dem Vormarsch! Mit Kräutern und Gewürzen werden diese Eiweißbömbchen überall zu schmackhaften und herzhaften Speisen angerichtet. Besonders das heimische Bohnenkraut oder das Zigeunerkraut helfen, den unverdaulichen Stoffen der Leguminosen besser Herr zu werden. Je mehr man von den Hülsenfrüchten isst, um so weniger hat man Probleme mit Blähungen. Ich denke, auch der Gewöhnungseffekt und die eigene Kochkunst wirken sich positiv aus auf die Veträglichkeit aus.

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Kicher….Kicher…Kichererbsen

Mittlerweile kann man in jedem Bioladen schon gekochte Kichererbsen und Linsen bzw. Bohnen kaufen. Ein großer Vorteil für mich als berufstätige Frau! Was will man mehr? Her mit den gekochten Bohnen! Ich koche mir immer gerne, wenn es schnell gehen muss, eine feurige Bohnenpfanne à la Bud Spencer. Wer kann sich noch daran erinnern? Schmatz, Schmatz… im Wilden Westen

Lupinen sind derzeit in aller Munde; sie gehören auch zu den Leguminosen. Das Süßlupinenmehl verwende ich in Smoothies als Mittagsessenersatz. So bin ich bis zum Abendessen satt und habe auch keine Schokoladengelüste am Nachmittag. Auch für Bodybuilder wäre es sinnvoller, in ihre Shakes Lupinenmehl zu geben, viel besser jedenfalls als diese Milchpulvervarianten, die eh nur Pickelgesichter produzieren. Das pflanzliche Eiweiß wirkt langsamer in den Körper ein. Dadurch findet keine zu große Überdosierung mit Eiweiß in den Organen statt. Entzündungen der Gelenke sind somit nicht möglich.

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Herrliche Lupinen

Lupinenkaffee gibt es übrigens auch. Er schmeckt sehr gut und leuchtet hellgolden; man könnte ihn optisch mit einem Tee verwechseln. Und das stört leider sicher jeden fanatischen, Robusta und Arabica-gewöhnten Kaffeeliebhaber. Lupinenkaffee wärmt und schützt unsere Magenschleimhaut, also bildet sie keine Säure. Ein wahres wiederentdecktes Wunderböhnchen, ein Geheimtipp für die Liebhaber unter uns. Ganz besonders gut schmeckt mir der Lupinenkaffee aus dem Südtiroler Bergdorf Altrei.

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Ich rate euch mindestens zweimal wöchentlich Hülsenfrüchte in irgendeiner Form zu euch zu nehmen, nicht nur eurer Gesundheit, sondern auch unserer Umwelt zuliebe. Hülsenfrüchte sind nämlich Tiefwurzler und reichern deshalb Böden mit wertvollen Stickstoff an. Die Erde kann sich wieder regenerieren.

Zum Advent gibt es jetzt natürlich ein süßes Rezept mit Hülsenfrüchten:

Schockoladenkuchen mit Kichererbsen:

Zutaten:

400 g Kichererbsen aus der Dose

85 g Rohrzucker

30 g Kakaopulver

7 EL Pflanzenöl

¼ TL Salz

2 Eier

8 Stück Schokolade, fein gehackt

50 g Walnüsse

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 C vorheizen, die Backform mit Backpapier auslegen. Bohnen, Zucker, Kakao, Öl, Salz und Eier im Mixer eine Minute zu einem glatten Teig verquirlen. Schokolade und Walnüsse unterheben. Den Teig in die Form füllen und im Ofen 20- 25 Minuten backen.

Guten Appetit wünscht euch eure Ursula

Dem Löwen auf den Zahn fühlen – Die Heilpflanze Löwenzahn

Der Löwenzahn ist eine Blume, die mir in meinem Leben schon sehr früh begegnet und aufgefallen ist. Welches Kind liebt nicht die Farbe Gelb?

dandelion-752759_960_720Und welches Kind mag nicht die Pusteblume einer anderen Person ins Gesicht blasen? Diese Aktion sorgte stets für großes Gelächter bei Täter und Opfer! Auch noch als Erwachsene kribbeln mir die Finger, wenn ich daran denke. Ich möchte gleich in die Wiese rennen, die schönsten verblühten Löwenzahnfallschirme pflücken, sie vor meinen Mund halten und in die ganze Welt pusten.

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Aber der Löwenzahn ist nicht nur als wunderbares Spielzeug bekannt, sondern auch als Heilpflanze. Er enthält nämlich viele Wirkstoffe, die unserer Gesundheit zuträglich sind; vor allem das Taraxin, einen Bitterstoff, der sich im Löwenzahn befindet. Er wirkt gallentreibend und fördert die Produktion der Magensäfte. Das regt die Vorverdauung an und in unserem Darm können die Stoffe besser aufgespaltet werden.

Also nichts wie hin auf die nächste Wiese und sammelt den Dente di Leone, wie der Löwenzahn auf Italienisch genannt wird. Natürlich dürfen diese Wiesen nicht mit Gülle gedüngt sein.

Hier habe ich noch ein Rezept für euch: Löwenzahnpesto! Hierzu braucht man:

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– Jungen Löwenzahn (natürlich nur die Blätter

– Nüsse (Mandel, Kürbis-, Sonnenblumenkerne)

– Parmesan

– Natives Öl

– Getrocknete Tomaten

Alle Zutaten in einem Mixgerät mixen, den Pesto salzen und auf die Nudeln geben.

Und nun noch ein richtiger Geheimtipp: Löwenzahnkapern! Das Rezept sieht folgendermaßen aus:

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– Kleine junge Löwenzahnköpfe sammeln

– In eine Schüssel geben, salzen und einen Tag trocknen lassen

– Ein Gemisch von ¼ Liter Wasser und ¾ Liter Essig ansetzen und erhitzen

– Die vom Salz befreiten Kapern (Tuch verwenden) in ein Glas geben und das sehr heiße Wasser/Essig-Gemisch darüberschütten

– Ein Lorbeerblatt, einige Pfefferkörner und wer mag auch Senfkörner hinzugeben

– Am Ende das Glas mit einem Twist-Off-Deckel verschließen. Nach ca. vier Wochen sind die Kapern genießbar.

Wer’s gerne bunt mag, kann übrigens noch gerne anderes Gemüse hineingeben, z.B. Karotten, Zwiebel, Peperoni, Knoblauch. Guten Appetit wünscht eure Uschi!

Vitamin D – belebt das Gemüt

Hallo ihr Lieben,

heute geht es in meinem Blog über das mittlerweile sehr berühmte und allseits bekannte Vitamin D. Viele Erdenbewohner fragen sich: Mein Gott, ich bin immer so müde und erschöpft – habe ich etwa zu wenig Vitamin D? Bin ich deswegen auch so infektanfällig? Habe ich schlechte Laune, weil mir vielleicht Vitamin D fehlt? Das sind in der Tat typische Symptome von Vitamin-D-Mangel. Blutproben geben Aufschluss. Als normal gilt ein Vitamin- D-Gehalt von mindestens 20-30 Nanogramm Vitamin D pro Millimeter Blut. Leider haben tatsächlich die meisten von uns zu wenig Vitamin D im Blut – auch eine Folge unserer Wohlstandsgesellschaft mit ihren vielen Bürojobs.

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Wie wird Vitamin D eigentlich erzeugt? Vitamin D steht in enger Verbindung mit der Sonneneinstrahlung. Wenn man Sonne tankt, bildet sich eigenes Vitamin D im Körper. Ist das nicht wunderbar? Es handelt sich hier im Grunde um Sonnennahrung. Hiermit erhalten wir einen wichtigen Baustein für unsere Gesundheit, fühlen uns fit und versprühen wieder so viel Energie wie ein rauschender Wasserfall.

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Als Kind der 1970er Jahre bin ich noch mit einer „freundlichen“ Sonne aufgewachsen. Wir Kinder waren sehr viel draußen im Freien; sommers wie winters. Nur war und bin ich als Menschenkind ein eher heller Hauttyp mit hellen Augen, also enorm Sonnenbrand gefährdet. So erlitt ich als Kind jedes Jahr einen heftigen Sonnenbrand. Dieser dauerte zwei, drei Wochen an und bereitete mir viele Schmerzen. Danach durfte ich mich wieder – bereits etwas angebraten – genüsslich den warmen Sonnenstrahlen hingeben. Der restliche Sommer war gerettet. Mehrere Muttermale zeugen noch von jener Zeit. Dann kam der Gang zum Hautarzt.

Dieser verbot mir prompt jedwede Sonneneinstrahlung auf meinen Körper. Diesen Befehl befolgte ich – um meine Gesundheit bedacht – auch brav 10 Jahre lang. Ich hüllte mich in Kleider ein und ging nie ohne Kopfbedeckung raus ins Freie. Bis ich mit 25 Jahren die fortan unverzichtbare Sonnencreme für mich entdeckte und mich dadurch wieder frei fühlte…

Die Folge meines Verhaltens: Ich litt unter schleichendem Vitam-D-Mangel, fühlte mich müde und unkonzentriert. Ich war zwar wieder mehr draußen in der Natur, hatte aber eine dicke Schicht Sonnencreme auf meiner Haut: ein Bollwerk gegen jegliche Vitamin-D-Produktion.

Ich hatte also einerseits zu viel und andererseits zu wenig Sonne. Wie immer wäre genau die goldene Mitte richtig. Ideal wäre, jeden Tag mindestens für eine halbe Stunde unsere liebe Sonne zu genießen. Jetzt im Frühjahr, wo die Tage wieder länger werden, bieten sich kleine Gesundheits-Sonnenbäder an. Dadurch wird das Vitamin-D-Reservoir wieder aufgefüllt und unser Körper dankt es uns. Zusätzlich zum Sonnenbaden gibt es noch andere Möglichkeiten, um an das wertvolle Vitamin D zu kommen.

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So kann man diesen kostbaren Rohstoff auch über die Nahrung aufnehmen. Vitamin D befindet sich nämlich in fettreichen Fischarten wie in Heringen, Sardinen oder Lachsen. Auch in Milchprodukten und Eiern wurde es ausfindig gemacht. Die wunderbare und sympathische Frucht namens Avocado dürfen wir auch nicht vergessen. Insgesamt kann die Nahrung aber nur einen kleinen Teil der Vitamin-D-Zufuhr abdecken. Hauptproduzent ist und bleibt Mutter Sonne.

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Zuletzt noch ein Tipp für euch: Wenn die Sonne scheint, begebt euch doch nach draußen, packt euren Picknickkorb und freut euch auf ein Sonnenbad voller Wärme und Vitamin D. Ach ja, ich empfehle euch, folgende leckere Nahrungsmittel in euren Picknickkorb zu geben:

  • Heringsalat
  • Brot und Guacamoleaufstrich

Rezept für Guacamoleaufstrich

  • Eine reife Avocado in zwei Hälften teilen und das Fruchtfleisch mit einem großen Löffel herausschaben. Dann das Fruchtfleisch mit einer Gabel in einer Schale zerdrücken. Klein gehackte Tomatenstücke hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und umrühren. Am Ende noch einen Spritzer Zitrone in den Aufstrich hineinträufeln und fertig ist der schmackhafte Vitam-D-Aufstrich. Guten Appetit wünscht eure Uschi!

 

Meine Freundin „Rosina“


Hallo liebe Leser,

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nach einer längeren Pause kehre ich wieder zu euch zurück und belebe meinen Blog mit einem kleinen, aber feinen Gedankengang. Oft ist es doch so, dass wir die im Grunde überlebenswichtigen Lebensmittel nur so hinunterschlingen, um Zeit zu sparen, weil wir ja noch ach so wichtige E-mails beantworten oder Telefonate erledigen müssen. Wir wissen es leider nicht zu schätzen, wie schön und wie kostbar unsere Lebensmittel doch sind. Eine kleine Meditation soll helfen, gegen diesen Missstand, gegen diese Vernachlässigung anzukämpfen. Und zwar am Beispiel einer süßen Rosine!

Rosinenmeditation

RosinenMan nehme also eine Rosine und lege sie auf die flache Hand. Danach setze man die andere freie Hand in Bewegung und reibe die Rosine sanft zwischen den beiden Handinnenflächen auf und ab. Wie fühlt sich die Rosine an? Ein ungewohntes Gefühl, oder? Jemals daran gedacht, dass eine Rosine so einzigartig sein kann?

Danach gebe man die kostbare Rosine zwischen Daumen und Zeigefinger und erspüre ihre Struktur und Konsistenz zwischen den Fingerbeeren. Hmm, wie geht es dir dabei, lieber Leser? Die Entdeckung der Rosine geht weiter! Bist du schon bereit für das nächste Experiment? Ja? Man lege nun die Rosine leicht an die Lippen und lasse sie dort für eine Weile verharren, ehe man sie zwischen die Lippen gibt. Nicht schlucken bitte! Dafür ist es zu früh. Noch einige schöne Momente mit unserer kleinen Rosine warten auf dich. Langsam bewege man alsdann die Rosine zwischen den Lippen auf und ab. Wie fühlt sich jetzt das wunderbare Ding an? Verführerisch, nicht? Und ganz anders wie zuvor, als sich die Rosine noch zwischen den Fingerbeeren befunden hat. Nun gebe man die Rosine unter die Zunge und lasse sie dort für einige Augenblicke ruhen. Eine weitere Persönlichkeit der Rosine kommt dabei ans Tageslicht. Nach dieser Erkenntnis drücke man die Rosine mit Hilfe der Zunge an den Gaumen, der nun auch Bekanntschaft mit dem einzigartigen Geschöpf machen darf. Und zu guter Letzt? Genau! Man darf! Jetzt beiße man sanft in die Rosine und kaue sie herzhaft, bis unsere lieb gewonnene Freundin Rosina in der Speiseröhre sachte hinuntergleitet und in den unendlichen Weiten des Verdauungssystems verschwindet…

Die Zeit, die Zeit…

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Hier bin ich wieder und stelle euch ein sehr, sehr interessantes Thema vor. Heute geht es um den Rhythmus der Natur, der Tiere und des Menschen. Der Mensch wäre gut beraten, seinem eigenen Rhythmus mehr zu folgen. Nur – kann und darf er das auch? In unserer hektischen, schnelllebigen Zeit gelingt es uns nicht immer, auf unseren Körper zu hören. Der schnöde Mammon, die ach so wichtige Arbeit und die vielen Termine zwingen uns Menschen einiges ab. Oft hören wir nicht mehr auf unsere eigene Uhr, die tickt und tickt und tickt. Mittagessen werden flexibel gehandhabt, genauso wie dringend notwenige Ruhephasen.

Wir Europäer sind übrigens ein seltsames Volk! Wir haben uns nämlich dazu entschieden, die Uhrzeit zweimal im Jahr zu verändern. Und das ganz freiwillig! Aber ist das richtig? Die Veränderung der Zeit hat fatale Folgen für mich. Ich bin für zwei Monate im Jahr zu nichts zu gebrauchen. Ich bin außer Gefecht gesetzt, bin müde, gestresst und habe Hunger, obwohl der Mittagstisch erst in einer Stunde gedeckt sein wird. Das Hungergefühl und das Essen unterliegen einem natürlichen Rhythmus. Das Grummeln und Pieksen im Bauch kommen stets zur rechten Zeit. Die Anspannung, die Entspannung, alles unterliegt einer feinen, sensiblen Abstimmung unserer Körpersäfte.

Jedes Jahr verliere ich mit der Zeitumstellung zwei Monate an Lebensqualität. Bei meinen mittlerweile 39 Jahren sind da insgesamt 4,1 Jahre zusammengekommen. Eine Riesenmenge! Findet ihr nicht auch?

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wikipedia, Foto: goldlocki

Nun ja, die Zeitumstellung ist dabei – ehrlich gesagt -noch ein kleiner Fisch. Viel schlimmer ist es, dass die Menschheit in sehr vielen Bereichen nicht mehr auf den natürlichen Rhythmus hört. Und das hat Folgen. Es fängt schon am Ursprung an. Wir geben unseren Nahrungsmitteln nicht mehr die nötige Zeit, um zu wachsen. Alles muss schnell wachsen, und das zu jeder Jahreszeit. Ruhephasen sind verboten! Die Gewächshaustomaten aus Spanien lassen grüßen. Wir brauchen sie schließlich zu jeder Jahreszeit. Auch im Winter! Mein Gott, was wäre ein Salat ohne Tomaten?! Also ich denke, es wäre sinnvoller, auf schnell gezüchtete Industrietomaten im Winter zu verzichten. Aber wir Konsumenten sind schließlich selbst schuld, dass es diesen Wahnsinn überhaupt gibt. Wir kaufen das, was unsere Augen begehren.

Die Menschen verlieren immer mehr den Blick fürs Wesentliche. Schnell und Billig heißt die Devise. Ich bin der Meinung, wir brauchen heutzutage vor allem saisonale, regionale und möglichst ungespritzte und nicht hochgezüchtete Lebensmittel. Gestehen wir unseren Lebensmitteln die Zeit zu, die sie zum Wachsen benötigen, und ja: auch Makel sind erlaubt. Herr Apfel und Frau Kartoffel dürfen ruhig einmal ein Loch in der Birne haben. Sie schmecken trotzdem gut.

imageFreunde und Bekannte von mir reagieren immer häufiger allergisch auf bestimmte Lebensmittel. Dabei spielt auch der Rhythmus eine Rolle. Tests ergaben, dass hierfür vor allem Nahrungsmittel schuld sind, welche meine Bekannten jeden Tag zu sich nehmen – Tomaten, Karotten, Äpfel, zum Beispiel. Auch Abwechslung macht einen gesunden Rhythmus aus: Bitte esst nicht jeden Tag das Gleiche, wechselt ab. Wir greifen eindeutig zu oft in dasselbe Regal und nehmen uns immer dieselben Lieblingsspeisen heraus und geben sie in den Einkaufskorb: immer dieselben Orangen, immer dieselbe Mozzarella, immer dieselben Kartoffeln.

Ein Tipp: Schickt doch einmal euren teuren Lebenspartner zum Einkaufen. Ihr werdet staunen, welche Neuigkeiten er nach Hause bringen wird. Halbbittere Schokolade mit Minzestückchen, Schokolade mit Orangenstückchen, Schokolade mit Chilistückchen, Birnenjoghurt, Pecorino, Sardellen, biologisches Weißbier, Khaki.

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Sehen auf Anhieb nicht sehr appetitlich aus – schmecken aber vorzüglich: unsere Schwarzwurzeln! (wikipedia, Foto: goldlocki)

Ich habe in letzter Zeit besonders auf diese Art von Abwechslung geachtet und habe vermieden, jeden Tag dieselben Nahrungsmittel zu mir zu nehmen. Dabei habe ich besonders saisonale und regionale Produkte gekauft und verzehrt: jeden Tag ein anderes Vollkorngetreide, kalt gepresste Öle, Wintergemüse. Und ich kann sagen, es funktioniert, ich fühle mich pudelwohl! Obst kann man übrigens ruhig reduzieren. Im Gegensatz dazu sollen Sauerkraut, Kohlarten, Bohnen, weiße und rote Rüben im Winter ganz oben in der Einkaufsliste stehen. Auch Schwarzwurzeln sind nicht zu verachten, ein selten gegessenes Gemüse, das aber den Winter-Speiseplan total bereichert. Deshalb möchte ich euch auch ein Schwarzwurzelrezept mit auf den Weg geben.

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Ein Cedrobaum in der Wohnung verströmt eine angenehme Atmosphäre 🙂 Hier seht ihr meinen!

Schwarzwurzelrisotto mit Cedroraspeln

  • Vollkornrisotto waschen
  • Zwiebel klein würfeln und in Butter in einem Topf 5 Minuten anrösten
  • Danach Reis dazugeben und gemeinsam mit den Zwiebeln kurz anbraten
  • Wasser mit Suppenwürze dazugeben und eine halbe Stunde köcheln lassen
  • Immer wieder fleißig umrühren
  • In der Zwischenzeit die Schwarzwurzeln waschen und schälen. Handschuhe nicht vergessen!
  • Schwarzwurzeln in kleine Stücke schneiden und in eine Schüssel mit Zitronenwasser geben
  • Nachdem der Risotto eine halbe Stunde lang gekocht hat, Schwarzwurzeln in den Topf geben
  • Nach insgesamt 45 Minuten den Risotto vom Herd stellen, diesen mit Sahne verfeinern und Cedroraspeln unterrühren
  • Zum Garnieren noch roten Pfeffer verwenden

Und fertig ist ein weiteres Schmausgericht! Lasst es euch schmecken! Eure Ursula

Wermutstropfen

ODER

Ich fordere mehr Bitterstoffe für unsere Gesundheit!

Liebe Leser meines Blogs,

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Wermutstropfen kommt vom bitteren Wermutskraut. Habt ihr gewusst, dass Wermut auch ein wichtiger Bestandteil des Absinths ist? (Foto: H. Zenk)

wir Tiroler haben einen sehr eigenen Dialekt. Jeder, der uns kennt, weiß darum. Wir sprechen das Wort „bitter“ lieber mit unserem gewohnten Dialektwort „hantig“ aus. Auch Österreicher und Südbayern der älteren Generation kennen das Wort vielleicht noch. Jedenfalls ist es interessant, dass unsere Vorfahren nie sagten: „Das Leben ist hantig!“. Nein, das Leben vor 100 Jahren war zwar bitter, aber darüber sprach man nie. Das Tiroler Bergvolk war hart im Nehmen, klagte nicht und hatte seinen eigenen Humor. Dabei wussten unsere Großväter und Omamas genau, was sie essen mussten, um dem Körper die nötigen Bitterstoffe zu geben. In jedem Garten gab es Wermut, Schafgarbe fand man auf den Almwiesen und Berberitzen in den Hecken.

Schon der bekannte Kräuterpfarrer Künzle (1857-1945) erkannte die Wichtigkeit der Bitterstoffe. Er schrieb: „Ist einer grün wie ein Laubfrosch, mager wie eine Pappel, nimmt täglich ab an Gewicht und Humor und wirft keinen Schatten mehr, der probiere es mit einem Teelöffel voll Wermuttee alle zwei Stunden.“

Der bittere Geschmack mancher Bitterstoffe ist vielen gar nicht lieb. Wer kennt ihn nicht, den sprichwörtlichen Wermutstropfen? Aber genau dann, wenn uns etwas auf dem Magen geschlagen hat, wenn uns die Galle überläuft, wenn wir etwas nicht verdauen können, wenn wir im übertragenen Sinn bitter und gallig sind, ist das Bittere das richtige Mittel!

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Bitteres Wundermittel Schafgarbe – bei Frauen besonders beliebt…

Die Schafgarbe ist ein Frauenheilkraut und enthält viele Bitterstoffe. Sie fördert nicht nur den Gallenfluss, sondern hat eine positive Wirkung auf Menstruationsbeschwerden und Fieber. Auch bei Schwangerschaft gilt die Schafgarbe als Alternativmittel bei Beschwerden wie Bluthochdruck oder Darmerkrankungen. Sie ersetzt die starken Medikamente, die Schwangere nicht nehmen dürfen. Ebenso verleiht uns dieses Kraut in Kombination mit einem Leberwickel im Frühjahr neuen Schwung und Lebensfreude. Stichwort Leber: Die Grapefruit-Leberreinigungen sind ja recht in Mode. Diese sind aber nicht ungefährlich und man muss sehr gut acht geben! Ich würde jedenfalls jedem davon abraten.

Auch Endivien (Frisée-Salat) und Radicchio-Salate haben übrigens eine große Menge an Bitterstoffen. Diese sympathischen Salate sind appetitanregend, harntreibend, verdauungsfördernd sowie gallenfreundlich. Also nur zu! Warum nicht heute Abend das Abendessen mit einem frischen Radicchiosalat bereichern?

Apropos Galle. Jeder hat schon mal von ihr gehört. Nur wenige wissen genau, wo sie sich eigentlich befindet. Faktum ist, sie ist eine zähe Flüssigkeit, die in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert wird. Die Galle dient zur Fettverdauung und trägt auch zur Neutralisierung des sauren Speisebreis bei. Gallensteine entstehen, wenn das Mischverhältnis zwischen Lecithin, Cholesterin und Gallensalze aus dem Gleichgewicht geraten sind.

Berberitzen im Rauhreif – ein wunderschönes poetisches Bild!

Wie schon in meinem letzten Blogeintrag angeführt, sind die Hirse und auch die Berberitze Nahrungsmittel, die uns dabei helfen, Gallensteine vorzubeugen. Die Berberitze ist eine säuerliche Herbstfrucht, enthält selbst viele Bitterstoffe und wächst in großen Mengen überall in Hecken. Als Rosinenersatz, als Salattupfer oder im traditionellen Safranreis – die Berberitzen machen immer eine gute Figur! Es sind uns keine Grenzen gesetzt. Bei der Anwendung dieser kleinen, sympathischen, roten und gesunden Vitamin-C-Früchte kann unsere Fantasie regelrechte Purzelbäume schlagen. Ich selbst bin derzeit so begeistert von den Berberitzen, dass ich sogar ein eigenes Berberitzensalz hergestellt habe. Probiert es doch selbst. Hier das Rezept.

Berberitzensalz

Berberitzensalz
Hmmm, wunderbares Berberitzensalz rieselt kostbar über meine Hände! Ein Schatz!

  • eine Handvoll Berberitzen pflücken
  • 2 Wochen lang in einem flachen Teller trocknen
  • anschließend die getrockneten Berberitzen in ein Mixgerät geben und gemeinsam mit Salz mixen
  • Fertig ist das Vitamin-C-haltige Berberitzensalz

Merkt euch, Freunde: Das Leben ist schöner mit mehr Bitterstoffen…

Eure Ursula

 

Unsere Schönheit liegt im Auge des Betrachters und in unserer Hirse.

Hallo liebe Leser, habt ihr schon mal von der Hirse gehört? „Unsere Schönheit liegt im Auge des Betrachters und in unserer Hirse.“ weiterlesen

Zum Wiehern – Der Hafer!

Halli Hallo, auf ein Neues.

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Heute geht es um ein sehr wertvolles Getreide: um den Hafer! Er gehört zur Familie der Süßgräser. Die äußere    
Erscheinung des Hafers wirkt auf mich sehr anmutig und zärtlich. Die Körner selbst geben uns dagegen Kraft und Ausdauer. Schade ist, dass hauptsächlich unsere Pferde damit gefüttert werden. Wir Menschen haben leider verlernt, den Hafer zu essen. Nur sehr wenige von uns essen zum Beispiel Haferflocken zum Frühstück. Und das war’s auch schon.

Dabei hat der Hafer als Getreide wohl so einige Überraschungen für uns parat. Er enthält Eiweiße, Kalzium, Mineralien, Fette und B-Vitamine! Kurzum: Hafer ist zwar nicht so verbreitet, obwohl es mit Abstand eines der gesündesten Getreide ist. Es scheint fast so, als würde der robuste Hafer, der auch noch unter recht widrigen Umständen gedeiht, seine Widerstandskraft an diejenigen weitergeben, die ihn verzehren.

Da der Hafer nicht so ertragreich und etwas schwieriger zu ernten war, schenkte man dem Hafer im Gegensatz zu Weizen und Roggen lange Zeit wenig Beachtung. Deshalb ist der Hafer noch recht ursprünglich in seiner Art geblieben. Er ist keine hochgezüchtete Getreideart wie etwa unser heiß geliebter Weizen.

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Hafer hat sehr viele Vorzüge. Er ist schon in kleinen Mengen ein wahrer Booster für Haut, Haare und Nerven. Biotin und Zink sind im Hafer enthalten. Besonders Biotin ist wichtig für unser Nervensystem. Hafer enthält pro hundert Gramm mindestens genau so viel Zink wie ein Steak. Es enthält auch doppelt so viel Eisen wie die gleiche Menge an Fleisch. Und wenn man ein Hafergericht mit einer Vitamin-C-Quelle kombiniert (z.B. Zitrone), dann wird das Eisen sehr gut aufgenommen.

Als Blutspenderin hatte ich immer ein Problem mit Eisenmangel. Die Ärzte empfahlen mir immer nachdrücklich, sehr viel Fleisch zu essen. Das tat ich auch. Meine Werte veränderten sich dadurch aber nicht. Erst mit Vollwertküche, also mit Hafer und anderen Getreidesorten, war dieses lästige Problem beseitigt. Ich hatte wieder mehr Eisen im Blut; die Werte waren wieder normal bis super!

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Hafer enthält zudem Magnesium und Vitamin B6. In Kombination mit Hirse ist Hafer übrigens auch ein idealer Siliziumlieferant. Silizium festigt unser Bindegewebe, hält Cellulitis vom Leib und macht unsere Haut straffer und elastisch, meine Damen.

Bevor ich Schluss mache, möchte ich euch noch im Geheimen sagen: Unsere Pferde wissen, was ihnen gut tut. Und wir sollten langsam, aber bedächtig auch zu dieser Erkenntnis gelangen.

Jetzt noch ein schmackhaftes Rezept für euer Frühstück: Haferflocken-Frühstücksbrei (1 Portion)

  • 6 Esslöffel feine Haferflocken mit Zimt, Rosinen, Kokosflocken und etwas Salz mischen
  • das Ganze mit kochendem Wasser übergießen, umrühren und etwa 5 Minuten quellen lassen
  • Apfelmus, Apfelkompott oder frisches Obst dazugeben und geröstete Mandeln oder Haselnüsse darüberstreuen.
  • Und fertig ist das gesunde Frühstück!

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Guten Appetit! Eure Ursula

Sesam öffne dich!

Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs,

heute beschäftige ich mich mit dem Thema Getreide. Weizen, Dinkel und Co. sind mir ein großes Anliegen. Wisst ihr übrigens, woher das Wort „Getreide“ kommt? Es stammt vom Mittelhochdeutschen „getregede“ ab, d.h. „das von der Erde Getragene“. Ich finde diese Metapher sehr schön. Was denkt ihr?

Die Menschheit hat sich das Getreide vor ungefähr 12.000 Jahren zu Nutzen gemacht. Süßgräser, das sind frühe Getreidesorten, wurden angebaut, in Tongefäßen über den Winter aufbewahrt und im Frühjahr wieder ausgesät. Natürlich wurde ein großer Teil der Ernte in diversen Formen zuvor verspeist. Durch den Anbau von Getreide konnten unsere Vorfahren sesshaft werden und mussten nicht mehr wie Vagabunden durch die Lande ziehen, den wandelnden Fleischportionen hinterherjagend. Die Bevölkerung nahm fortan stetig zu. Das haben wir vor allem dem Getreide zu verdanken.
GerstenfeldGetreidekörner sind nämlich sehr wertvoll. Sie bestehen aus Stärke und im geringeren Umfang auch aus einem eiweißhaltigen Mehlkörper, einem fetthaltigen Keimling, einer Fruchtwand und aus einer wiederum sehr eiweißhaltigen Aleuronschicht. Das alles umschließt der Spelz, die Hülle des Getreidekorns. Ein kleines Getreidekorn enthält also alles, was ein Mensch braucht: Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette und Mineralstoffe. Welches andere Nahrungsmittel kann das schon von sich behaupten?

Roh gegessen bekommt uns das Getreide aber leider nicht. Davon bekommen wir Bauchschmerzen. Genießen können wir es nur im gekochten und gebackenen Zustand.

Aber auch davon bekommen immer mehr Menschen Bauchschmerzen. Menschen, die an Zöliakie leiden. Es gibt so viele Menschen heute mit Glutenunverträglichkeit. Woher kommt sie? Sichere Forschungsergebnisse liegen nicht vor. Ich persönlich denke aber, dass die Unverträglichkeit von Getreide folgende Ursache hat: Das Getreide wird heutzutage von weit her gebracht. Mit Schiffen wird es über den Ozean gekarrt. In entfernten Ländern ist es natürlich billiger. China, USA, Indien, Russland etc. sind die Gloabal Player in Sachen Getreideproduktion. Aufgrund des langen Transportwegs ist man gezwungen, das Getreide chemisch zu behandeln, damit keine Mäuse und Ungeziefer das ganze Frachtgut verunreinigen. Ein Teufelskreis! Diese Giftstoffe kommen dann wiederum in unseren Körper und bereiten uns Probleme. Unser Darm leidet am meisten darunter. Schließlich können sich daraus auch noch Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie entwickeln.

1024px-Weizen_links_Hafer_Mitte_Roggen_oder_Gerste_rechts_IMG_2213Am besten ist es also, einheimisches und wenn möglich biologisches Getreide zu kaufen. Kauft ganze Körner, die ihr dann in einer Getreidemühle zu Hause mahlen könnt. Die Mühle garantiert euch, dass das Vollkornmehl immer frisch ist. Zu lange Lagerung macht Mehl nämlich ranzig und die wichtigen Mineralstoffe verflüchtigen sich sehr schnell.

Aus diesem regionalen Getreide kann man dann sehr wertvolle und gesunde Gerichte zaubern. Diese sind auch noch schmackhaft und abwechslungsreich. Dabei muss es nicht immer ein Risotto aus poliertem Reis sein, nein, versucht es doch mal mit Gerste. Mein Gersterisotto kommt bei meinem Bartmann und Verkoster immer glänzend an.

Versucht es doch selbst, einen Gersterisotto zuzubereiten. Hier das Rezept!

Zutaten: eine halbe Zwiebel, zwei Karotten, Zucchini, Peperoni, Lorbeerblatt, Petersilie, 100 g Gerste, Olivenöl, Curcuma, Salz und Pfeffer, Gemüsefond zum Aufgießen

Mein Gersterisotto!

Zubereitung: Zwiebel in Olivenöl anrösten, Gerste und ein Lorbeerblatt dazugeben und eine halbe Stunde fleißig mit Gemüsefond aufgießen und umrühren. In einer separaten Pfanne kleingewürfelte Karotten, Zucchini und Peperoni anrösten, salzen und pfeffern. Gebt Acht, dass es nicht anbrennt. Am Ende Curcuma hinzufügen. Achtung: Curcuma darf nur für kurze Zeit anbraten, sonst wird es bitter.

Gebt das Gemüse zur Gerste und kocht es noch eine Viertelstunde weiter. Serviert den Gersterisotto zum Schluss mit Parmesan und Petersilie.

Guten Appetit

eure Ursula